Unter der Überschrift „Wetteraukreis schlägt Alarm“ hat Landrat Weckler am 7.10. 22 die Überlastung des Kreises durch die steigenden Flüchtlingszahlen beklagt und der Bundesregierung vorgeworfen, dass sie die Kreise mit den Unterbringungs- und Versorgungsproblemen allein lasse. „Bei aller Hilfsbreitschaft: Deutschland kann die Probleme der Welt nicht allein lösen.“ Durch die Erhöhung des Bürgergeldes habe die Bundesregierung neue Anreize für Flüchtlinge geschaffen, nach Deutschland zu kommen. Dafür erhielt er viel Applaus von AfD und NPD. Keineswegs wollen wir hier bestreiten, dass die Situation ernst ist und schnelles Handeln erforderlich ist. So wird der Wetteraukreis bis zum Ende des Jahres insgesamt über 5000 Flüchtlings aus der Unkraine und aus aller Welt aufgenommen haben. Hier ein Artikel zur „toxischen Asyldebatte“ aus dem Migazin vom 7.11.22. Aus dieser Falle müssen wir herauskommen!
Die Diskussion um die Flüchtlingsunterbringung zwischen dem Wetteraukreis und den Kommunen zum Jahreswechsel 2022/23 macht besonders die Notwendigkeit einer gemeinsamen Konferenz zur Diskussion der Möglichkeiten, der Widerstände und eines planvollen, abgestimmten Umgangs aller geforderter gesellschaftlicher Ebenen in der jetzigen Situation deutlich. Nur wenn die Bevölkerung das Gefühl hat, dass Politik und Verwaltung die Situation im Griff haben, ist eine Akzeptanz der Aufnahme von Flüchtlingen, ihrer menschenwürdigen Unterbringung und der Hilfe bei integrativen Maßnahmen zu erreichen. Und das kann erfahrungsgemäß nur funktionieren, wenn alle Beteiligten sich abstimmen. Dass dem nicht so ist, können Sie hier im Interview in der WZ vom 14.1.23 mit dem Landrat lesen: „Wir alle sind überfordert“