Forderungen der „Runden Tische für Flüchtlinge“ am 15.7. an den Kreis

Informationsveranstaltung des Wetteraukreises zum Thema Flüchtlinge für die „Runden Tische für Flüchtlinge“  am 15.7.14

Es waren ca. 70 Flüchtlingspaten aus den meisten Gemeinden bei der Veranstaltung anwesend. Nach einer allgemeinen Begrüßung und Einführung in das Thema durch Herrn Betschel-Pflügel und die Leiterin der Fachstelle Migration, Frau Bretthauer, bestand die Möglichkeit, sich zu Problemen in der Flüchtlingsarbeit vor Ort und mit den Behörden des Wetteraukreises zu äußern, wovon auch viele Gebrauch machten.

Zur Vorbereitung der Veranstaltung hatte der Arbeitskreis Flüchtlinge zusätzlich zu den bereits im Gespräch mit Herrn Betschel-Pflügel geäußerten Vorschlägen und Forderungen weitere Punkte gesammelt, die die TeilnehmerInnen des AK Flüchtlinge für wichtig halten und die zur Sprache gebracht werden sollten:

  • Bekräftigt wurde die Forderung nach Beratung der Flüchtlingshelfer und –paten durch die zuständigen Ämter des Wetteraukreises in ausländerrechtlicher und sozialer Hinsicht
  • Nach wie vor wird als wichtig ein zentraler Dolmetscherpool angesehen, weil gerade die kleinen Gemeinden nicht über Ehrenamtler mit allen Sprachen verfügen, die von den Herkunftsländern der Flüchtlinge her auftreten. Das könnten auch Telefondolmetscher sein
  • Behandlungsmöglichkeiten für traumatisierte Flüchtlinge, was in den Gemeinden nicht möglich ist
  • Deutschunterricht für alle Flüchtlinge unabhängig vom Status von Anfang an
  • Einsatz für Nachbesserungen im Ausländerrecht, gerade was Dublin III anbetrifft. Hier findet eine Kriminalisierung von Flüchtlingen statt, die untergetaucht sind um sich vor Abschiebung zu schützen. Gleichzeitig erhöht sich die Zahl von illegal in Deutschland lebenden Menschen mit allen negativen Begleiterscheinungen, wo es bei besserer Gesetzeslage ganz andere Möglichkeiten gäbe

Ein Unverständnis bis hin zu Empörung gab es darüber, dass sich der Wetteraukreis die „Willkommenskultur“ ans eigene Revers heftet, die vor Ort von den Gemeinden und ihren Bürgerinnen geleistet wird.

Diese Punkte kamen sowohl im Plenum als auch in einigen der 6 Arbeitsgruppen zur Sprache, ohne dass sie abschließend geklärt werden konnten. Besonderes Gewicht wurde von den meisten RednerInnen auf die erste und die zweite Forderung gelegt. Dennoch nahm die Veranstaltung einen recht harmonischen Verlauf und es wurde zum Ende beschlossen, weitere solche Veranstaltungen zum gegenseitigen Austausch stattfinden zu lassen. Die Vernetzung der Teilnehmerinnen durch eine Adressenliste soll gewährleistet werden. Außerdem sollen die Diskussionsergebnisse aus den Arbeitsgruppen an die einzelnen Teilnehmerinnen verschickt werden. (J.H.)

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