Bisheriges Quartiersmanagement in der Friedberger Altstadt

Für die aktuellere Situation bitte hier anklicken

Der 2. Anlauf des Quartiersmanagements wurde im Sommer 2015 aufgrund eine Stadtverordnetenbeschlusses wieder eingestellt, obwohl er auf einem guten Weg war, wie der Bericht über das Nachbarschaftsfest zeigt.

Jetzt, im Oktober 2016, soll der 3. „Anlauf“ beginnen, der immerhin für 2 1/2 Jahre gesichert ist.

Das 1. Nachbarschaftsfest rund um den 5 Finger Platz in der Altstadt, das eigentlich das 3. war, aber erstmalig wieder mit Beteiligung des „Amtes für soziale und kulturelle Dienste“ der Stadt Friedberg stattfand, war ein schöner Erfolg. Ziel war, alte und neue Bewohnerinnen der Altstadt in lockerer Atmosphäre zusammenzubringen und das Knüpfen von Kontakten zwischen ihnen zu fördern. Das ist in einigen Fällen gut gelungen. Auf jeden Fall hat man sich jetzt schon mal gesehen und den Neubewohnern ist deutlich geworden, dass Interesse an Kontakten zu ihnen besteht und dass sie dazu gehören sollen.
Hier der Bericht aus der Wetterauer Zeitung von Harald Schuchardt und seiner Frau Loni, die sich ebenfalls sehr bei der Vorbereitung des Festes engagiert haben. So hat Harald das Kulturprogramm organisiert, das bei allen sehr gut ankam und auch die Moderation des Programmes übernommen.
Nachbarschaftsfest

Hier die Hintergründe über den 2. Start:

Das Quartiersmanagement für die östliche Altstadt in Friedberg hat im September 2014 endlich wieder begonnen. Es sind zwei 1/4 Stellen besetzt worden. Die eine mit Frau Eftelya Erbasli vom DRK, die sich in einer wöchentlichen Sprechstunde dienstags von 9 – 12 Uhr um die Beratung von Neuzuwanderern in der Altstadtkümmert und einmal im Monat ein Frauenfrühstück anbietet sowie Kontakte zu den Neuzuwanderern knüpft. Dabei ist es sehr hilfreich, dass sie türkisch spricht, wie die meisten der neu in die Altstadt Hinzugezogenen.
Die andere von Frau Andrea Weber vom Diakonischen Werk, die als erfahrene Quartiersmanagerin das Bürgerengagement für die Altstadt mobilisieren will und ebenfalls eine Sprechstunde jeweils montags von 14 – 16 Uhr anbietet. Am 7.10. nun wurde offiziell mit einer  Pressekonferenz der Fünf-Finger-Treff wieder eröffnet und die Konzeption vorgestellt.
 
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Hier die aktualisierte Presseerklärung des IZF (März 2014) zur bisherigen Situation:

Seit Ende Dezember letzten Jahres hat der Fünf-Finger-Treff leergestanden. Sehr unzureichend waren die Informationen über die geplante Weiterführung der Arbeit des Quartiersmanagements. Für ein Verfahren, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Bürgerengagement für den eigenen Stadtteil zu fördern, ist diese Vorgehensweise kontraproduktiv. Zumal, wenn nicht klar ist, wann und wie es tatsächlich weiter geht. Hier wäre mehr Transparenz von Nöten.

Das IZF hat die Arbeit des Quartiermanagements in den letzten beiden Jahren unterstützt. So übernahm es die Trägerschaft für das erste Fünf-Finger-Treff-Fest im Mai letzten Jahres und organisierte die Möbelbörse Ende letzten Jahres gemeinsam mit der Nachbarschaftsinitiative. Dabei wurden Erfahrungen gesammelt, die in die weitere Arbeit einfließen sollten. Die Sozialarbeiterin wurde auch bei weiteren Aktivitäten unterstützt, wie bei der Durchführung einer Zukunftswerkstadt.

Als lähmend empfanden die Unterstützer des IZF vor allem die direkte Einbindung der Quartiersmanagerin in die Verwaltungsstrukturen der Stadt Friedberg mit Anbindung an die Nassauische Heimstätte. Dieses bürokratische Konstrukt hat vor allem die Sozialarbeiterin viel Kraft gekostet. So war eine eigenständige Öffentlichkeitsarbeit über die Ankündigung von Terminen hinaus nicht möglich und für jede Stellungnahme oder neue Initiative musste umständlich Stellungnahme und Genehmigung beim Bürgermeister und der Nassauischen Heimstätte eingeholt werden. Sozialarbeit lebt von flexiblem Eingehen auf unterschiedliche Bedürfnisse der Zielgruppen. Spontaneität ist ebenso bedeutend wie Kontinuität. Auch konnte das Quartiersmanagement eigenständig nicht als Veranstalter für Feste auftreten, weil dann die Stadt Veranstalter gewesen wäre. Das war nicht gewünscht. Feste sind aber wesentlich für das gegenseitige Kennen- und Schätzenlernen in entspannter Atmosphäre. Hier wäre in Zukunft mehr „Beinfreiheit“ für die Nachfolge von Frau Sabine Schäfer erforderlich, wie sie durch die Beauftragung eines freien Trägers möglich wäre. Aufsuchende Sozialarbeit ist notwendig, um Kontaktpersonen zu finden, die sich um den „Brückenbau“ zwischen Alteinwohnern und Neuzuwanderern kümmern und die Kommunikation und Zusammenarbeit für ein friedliches Zusammenleben in Gang setzen können.

Wenn Ende des Jahres die Trägerschaft für das QM von Seiten der Nassauischen Heimstätte ausläuft, sollte unserer Ansicht nach die Einbeziehung des Programms der „Sozialen Stadt“ mit ihren Finanzierungsmöglichkeiten in die weiteren Überlegungen einbezogen werden. Dieses Programm könnte 2/3 der Kosten finanzieren, erfordert allerdings auch eine weitere bauliche Maßnahmen in der Altstadt. Auch wenn die Altstadtsanierung gerade dieses Jahr abgeschlossen wird und die Stadt Friedberg bis zur Einrichtung des QM vor 2 Jahren nur auf bauliche Maßnahmen gesetzt hatte, gäbe es auch dafür noch Bedarf: Für kleine Veranstaltungen und Sitzungen war der Fünf-Finger-Treff durchaus ausreichend. Für eine lebendige Bürgerarbeit und Eigeninitiativen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für ihren Stadtteil engagieren wollen, für Treffen und Feste, wäre jedoch ein richtiger Bürgertreff gut, zu dem die verschiedenen Initiativen Zugang haben.

An der Musterschule könnte auch die Überlegung für eine Elternschule wieder aufgegriffen werden. Da können sich Eltern über alle wichtigen Aspekte unseres Schul- und Bildungssystems informieren, Deutsch lernen, eigene Initiativen zur Unterstützung der Schule und ihrer Kinder entwickeln und gegenseitige Unterstützung, z.B. bei Sprachproblemen, organisieren. Auch für eine solche Arbeit würden Räumlichkeiten in der Nähe der Schule gebraucht, die ein Bürgertreff bereitstellen könnte.

Fünffingerfest2bk

Das Fünf-Finger-Treff-Fest im Mai 2013

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